Maria Montessori wurde am 31. August 1870 in der Nähe von Ancona in Italien geboren. Als Kind einer gebildeten Familie (ihr Vater Allesandro Montessori arbeitete im Finanzministerium) wurde es ihr - aufgrund ihres schon früh gezeigten Interesses für die Naturwissenschaften – ermöglicht eine technische Oberschule zu besuchen und dann 1890 ein Medizinstudium aufzunehmen.

Schon früh zeigte Maria Montessori während ihrer Studienzeit starkes Interesse an der Kinderheilkunde und arbeitete nach dem erfolgreich abgeschlossenen Studium im Jahr 1896 fortan als Assistenzärztin in der Kinderpsychiatrie der Uniklinik. Ihre dortige Arbeit entfachte bei Montessori ein starkes Interesse an der Pädagogik, woraufhin sie nochmals ein Studium – diesmal in Erziehungswissenschaften – aufnahm. Bei dem Umgang mit geistig behinderten Kindern in der Klinik stützte sie ihre Arbeit auf verschiedene Materialien, die von Édouard Séguin (1812 – 1880) und Jean Itard (1774 – 1838) stammten, die sie teilweise aber auch schon selbst entwickelte. Sie ging davon aus, dass die Behandlung dieser Kinder nur von pädagogischer, und nicht medizinischer, Seite aus zu lösen sei.

Ihre Arbeit überzeugte in der Folgezeit offensichtlich auch das italienische Erziehungsministerium, denn im Jahr 1899 erhielt Maria Montessori den Auftrag, vom damaligen Erziehungsminister Guido Bacelli, über Vorträge, welche die Erziehung von geistig behinderten Kindern in den Mittelpunkt stellten. Aus diesen Auftritten ging zunächst ein Heilpädagogisches Institut hervor, in welchem sie diverse Materialien für die Mathematik und den Sprachunterricht entwickelte. Nach verschiedenen weiteren Vorträgen über die Pädagogik setzte sie im Jahr 1907 ihre Ansichten in die Praxis um und eröffnete in Rom ein Kinderhaus für den Nachwuchs aus sozial schwächeren Familien. Ihr Ziel war es den Erfolg ihrer Materialien an geistig „normalen“ Kindern zu studieren.

Aus ihren Beobachtungen und Erfahrungen, die sie im „Casa die Bambini“ gemacht hat entwickelte und erweiterte Maria Montessori in der Folgezeit stetig ihre Montessori-Methode, in deren Vordergrund viele von ihr entworfene Montessori-Materialien stehen, die heutzutage weltweit großen Anklang und Verwendung finden.

Nach dem 2. Weltkrieg kehrte Montessori von Indien nach Europa zurück. Hier verbrachte sie die letzten Jahre ihres Lebens in den Niederlanden, wo sie am 6. Mai 1952 in Noordwijk aan Zee verstarb. Die „Association Montessori Internationale“, die ihren Sitz ebenfalls in den Niederlanden hat, führte fortan ihr (unehelicher) Sohn weiter, den sie 1898 geboren hatte.